UPDATE-MATERIAL IV

MULLEN, MORMONEN UND DIE C.I.A.  Eine Sache, die diejenigen wirklich beunruhigt, die über den Rat der Fünfzig und den endgültigen Plan der Kirche, die Welt zu regieren, Bescheid wissen, ist die größere Anzahl von Mormonen, die mit dem Geheimdienst der US-Regierung verwickelt sind. Einige Leute meinen, dass es eine Verbindung zwischen dem zentralen Geheimdienst und der Mormonenkirche geben könnte. Während der Untersuchung des Watergate-Skandals wurde entdeckt, dass die Robert R. Mullen Company, die sich um die internationale Öffentlichkeitsarbeit für die Mormonenkirche kümmerte, der C.I.A. den Deckmantel lieferte. Wir erfuhren das erste Mal 1966 von dieser Gesellschaft, als Robert Mullen das Buch The Latter-day Saints: The Mormons Yesterday and Today schrieb.

Obwohl Mr. Mullen behauptete, ein Nichtmormone zu sein, war er weit von einem unbefangenen Beobachter entfernt. Tatsächlich war sein Buch nichts als ein dürftig verkleidetes Propagandastück, das für die Kirche geschrieben wurde. Dies ist natürlich nicht zu überraschend, da seine Firma für die Kirche Öffentlichkeitsarbeit betrieb. Der Kirchenzeitung Deseret News vom 8. Oktober 1966 gemäß „war Mullen damit beschäftigt, die erste europäische Tour des berühmten Tabernakel-Chores publik zu machen…“ Die Mullen-Gesellschaft betrieb zur Zeit des Watergate-Skandals immer noch Öffentlichkeitsarbeit für die Kirche.

Auf jeden Fall wurde der Sohn des geachteten Mormonensenators Wallace F. Bennett 1971 Präsident der Mullen-Gesellschaft. Einer von Robert Bennetts Angestellten war Howard Hunt, der berüchtigte Spion, der am Watergate-Skandal beteiligt war. James McCord gemäß, der ebenfalls in die Watergate-Affäre verwickelt war, fand ein Teil der Planung des nächtlichen Einbruchs in der Mullen Company statt. Er machte in den Watergate-Anhörungen des Senats folgende Aussage:

 

Mr. McCORD: Die Versammlungen, in denen das stattfand, worauf sich Mr. Hunt bezog, fanden, soweit ich mich erinnern kann in Mr. Hunts Büro in der Robert F. Mullen Co. statt…

Soweit ich mich erinnern kann, brachte in Diskussionen Mr. Liddy das Thema auf den Tisch, dass die Planung und der Fortschritt der Operation selbst vorangingen, Bemerkungen über das, was er in Bezug auf die Prioritäten der Operation tun könnte, d. h. welche zuerst und welche an zweiter Stelle getan werden sollten…

Mr. Thompson: Erinnern Sie sich an irgendetwas, das Mr. Hunt Ihnen über Mr. Colsons Verwicklungen sagte, und bekamen Sie einfach nur den allgemeinen Eindruck, dass Mr. Colson in irgendeiner Weise in das verwickelt war, was Mr. Hunt Ihnen sagte?

Mr. McCORD: Ich glaube, meine frühe Aussage, die ich vor diesem Komitee formulieren werde, war: Als ich Mr. Hunt mit Mr. Liddy in seinem Büro in der 1700 Pennsylvania Avenue [das ist die Adresse der Mullen Co.] traf, dass er sich auf seine frühere Arbeit im Weißen Haus für Mr. Colson bezogen hatte, wobei es sich auf ihn als seinen Vorgesetzten bezog. Mr. Hunt hatte während der Sitzung, die Mr. Hunt, Mr. Liddy und ich in Mr. Hunts Büro abhielten, einen Maschinen geschriebenen Plan, den er selbst getippt hatte, Schritt für Schritt, für den Eintritt in das Demokratische Nationalkomitee der Hauptverwaltung…“ (Hearings Before the Select Committee On Presidential Campagne Activities Of The United States Senate…, Druckerei der US-Regierung, 1973, Buch 1, Seite 142-143)

 

Neben dem Watergate-Einbruch wurden andere Überwachungsaktivitäten in der Gesellschaft diskutiert, die die Öffentlichkeitsarbeit der Mormonenkirche betrieb. Es wurde sogar ein Student der kircheneigenen Brigham-Young-Universität für die Spionageaktivitäten rekrutiert. Wir finden folgendes in The Senate Watergate Report, Bd. 1, Seite 297:

 

„D. Ruby II.: Im Februar 1972 heuerte Howard Hunt Thomas Gregory, einen Studenten der Brigham-Young-Universität an, in die Muskie-Kampagne zu infiltrieren. Hunt traf durch Robert Fletcher, den Neffen von Robert Bennett, Hunts Arbeitgeber bei der Mullen Company, auf Gregory.“

 

Am 17. Januar 1973 berichtete die Zeitung der Brigham-Young-Universität Daily Universe:

 

„Der BYU-Student Thomas Gregory sagte gestern in Washington D. C. aus, dass er mit $3400 für das Spionieren bezahlt wurde und nach einem knappen Entkommen bei einem Versuch, Gen. George McGoverns Zentrale zu verwanzen, aufgab.

Gregory sagte beim Watergate-Verwanzungsprozess aus, dass er sich Anfang des letzten Mai mit E. Howard Hunt, G. Gordon Liddy, James W. McCord Jun. und vier anderen Angeklagten in einem Washington-Hotelzimmer traf.

Er sagte, dass McCord laut der Berichte der Associated Press Interesse bekundete, elektronische Abhörgeräte in den Büros der Beamten der McGovern-Kampagne zu installieren… Er willigte ein, spät am 28. Mai im Gebäude zu bleiben, und ließ einige Schlösser offen, als er wegging. Ein anderer Mann, der in der Zentrale arbeitete, entdeckte ihn aber und wollte wissen, warum er dort war.“

 

Die Tatsache, dass die Mormonenkirche die Mullen Company benutzte, um ihre Öffentlichkeitsarbeit zu betreiben, wird sehr interessant, wenn wir von der tiefen Verstrickung erfahren, die diese Gesellschaft mit dem CIA hatte. J. Anthony Lukas schrieb:

 

„…als Mullen 1962 sein ‚eigenes’ Büro in Stockholm einrichtete, wurde es mit zwei CIA-Männern besetzt – James Everett und Jack Kindschi – die vorgaben, an einer Studie für General Foods zu arbeiten… während sie tatsächlich sowjetische und chinesische Mangelware zurückgehen ließen… siedelte Kindschi für eine Zeit nach Mexico City um, wieder unter dem Deckmantel von Mullen, während Everett ein Mullen-Büro in Amsterdam einrichtete… gibt es Beweise, dass Mullen & Company zu Hause eine ähnliche Rolle gespielt haben könnten.“ (Nightmare: The Underside Of The Nixon Years, New York, 1976, Seite 38)

 

Es ist interessant, dass wir mit dem CIA-Agenten James Everett eine Anzahl von Jahren korrespondiert hatten. Tatsächlich hatte er uns am 20. Jan. 1965 von Schweden aus über die stationäre Mullen & Company geschrieben (siehe Ablichtung in Mormon Spies, Hughes and the C.I.A., S. 14) und um Kopien unserer Veröffentlichungen über den Mormonismus gebeten. Als wir das erste Mal James Everett mit der Frage konfrontierten, ob er für den CIA gearbeitet hätte, bestritt er jede Verwicklung. Später fanden wir aber Beweise, dass Everett als ein Agent gedient hatte. Am 29. Mai 1976 entschieden wir, dass wir Mr. Everett noch einmal mit dieser wichtigen Frage konfrontieren wollten. Diesmal hatten wir den Beweis, und Mr. Everett bekannte deutlich, dass er sich in „tiefer Verdeckung“ befunden hätte, während er sich bei der Mullen Co. befand, und dass diese Tatsache in der Aussage vor dem Nedzi-Komitee herausgekommen wäre. Die Entdeckungen des Nedzi-Komitees sind unter dem Titel Inquiry Into The Alleged Involvement Of The Central Intelligence Agency In The Watergate And Ellsberg Matters: Hearings Before The Special Subcommittee On Intelligence Of The Committee On Armed Services, House of Representatives, Ninety-Fourth Congress, First Session veröffentlicht worden. Diese Anhörungen warfen nicht nur Licht auf James Everett, sondern sie zeigen auch die Vertuschungsaktion, in die Robert Mullen und Robert Bennett nach dem Watergate-Einbruch verwickelt waren, als sie versuchten, die Beziehungen ihrer Gesellschaft mit dem CIA geheim zu halten. Ein CIA-Memorandum, das am 1. März 1973 geschrieben wurde, enthält einige erhellende Informationen:

 

„Mr. Robert R. Mullen… telefonierte am Morgen des 28. Februar mit CSS, um uns den Tipp zu geben, dass Sandy Smith, ein Reporter vom Time-Magazin, spät am 27. Februar im Mullen-Büro war. Smith begann damit, dass ‚eine Quelle in der Justizabteilung’ ihn informiert hätte, dass die Gesellschaft ‚eine Fassade für den CIA ist’. Mr. Mullen stritt die Behauptung energisch ab und sagte, dass die Gesellschaftskunden alle rechtmäßig wären und bot an, Smith in die Bücher der Gesellschaft schauen zu lassen…

3. Mullen sagte Smith, dass Bob Bennett, Mr. Mullens Partner, der sich auf einer Geschäftsreise nach California befand, wirklich das meiste über Hunts spätere Periode der Einstellung bei Mullen wüsste…

10…. Man wurde sich einig, dass Mr. Colby dem DCI empfehlen wollte, Mr. Schlesinger, die Herren Mullen und Bennett zu erlauben, das Memorandum vom 21. Juni 1972 an den FBI zu lesen, und sie gebeten würden, weiterhin jede Behauptung von einer Verbindung mit dem Geheimdienst abzustreiten und dahingehend zu erklären, dass es keine Beziehung gab, und wenn doch, dann wäre sie natürlich nicht erlaubt worden…

12. Mr. [gelöscht] und Mr. Mullen trafen sich in der Nähe des Watergate und begaben sich zu Mr. Mullens Wohnung im Watergate durch einen Hintereingang zum Watergate. Mr. Bennett schloss sich ihnen kurz danach an und beide lasen das Memorandum… Sie sagten, dass sie weiterhin jede Gemeinschaft mit dem Geheimdienst außer der schon bekannten Beziehung mit dem kubanischen Freiheitskomitee abstreiten würden.

13…. Mr. Bennett sagte, dass er vor kurzem vier Stunden in Los Angeles verbrachte und von einem Newsweek-Reporter interviewt wurde und ihn überzeugt hätte, dass die Mullen Company nicht in die Watergate-Affäre verstrickt war. Mr. Bennett erzählte ziemlich stolz, dass er für den Artikel ‚Geflüster über Colson’ in der Ausgabe des Newsweek vom 5. März verantwortlich wäre. Mr. Bennett glaubt nicht, dass die Company viel mehr durch die Nachrichtenmedien geplagt werden würde… Mr. Bennett sagte auch, dass er Geschichten Bob Woodward von der Washington Post gegenüber Nahrung gegeben hätte, mit dem Einvernehmen, dass es keine Zuschreibung Bennetts gegeben würde. Woodward ist entsprechend dankbar für die feinen Geschichten und Verfasserangaben, die er bekam, und nimmt Bennett (und die Mullen Company) in Schutz… Mr. Bennett erwähnte das Treffen vom 12. Februar 1973 seiner selbst, Mullens und [gelöscht], als er seine Meinung erklärte, dass die Untersuchung des Ervin-Komitees des Watergate-Vorfalls die Gesellschaft nicht berühren würde. Er sagte, dass er, falls nötig, seinen Vater, Senator Bennett aus Utah, sich verwenden lassen könnte. Seine Schlussfolgerung war also, dass er das Ervin-Komitee im Griff haben könnte, wenn der Geheimnis Howard Hunt im Griff haben kann…

14…. Bennett glaubt, dass er und seine Geheimdienstangliederung nicht wieder auf den Tisch kommen werden. Er hat das Ervin-Komitee zum Schweigen gebracht und hat nun das Gefühl, dass der Geheimdienst dieselbe Verantwortung hätte, Howard Hunt zu überreden, das Offenbaren von dem, was er über die Geschichte der Verdeckungsabmachungen mit der Gesellschaft weiß, zu vermeiden. Bennett und Mullen schlugen ferner vor, dass der Geheimdienst ‚das Leck’ im FBI und/oder in der Justizabteilung ‚stopfen’ sollte.“ (CIA memo vom 1. März 1973, wie in Inquiry Into The Alleged Involvement Of The Central Intelligence Agency In The Watergate And Ellsberg Matters zitiert, Druckerei der US-Regierung, 1975, Seite 1073-1075)

 

In seiner Aussage vor dem Nedzi-Komitee gab Robert Bennett folgende Information:

 

„Mr. Nedzi: Haben Sie je irgendwelche Anweisungen von irgendjemandem aus der CIA bekommen, die Darstellung der Wahrheit gegenüber der Presse zu verdrehen oder zu verweigern?

Mr. Bennett: Beim Treffen am 10. Juli mit Mr. Lukoskie, als ich ihm erzählte, dass ich der Presse gegenüber abstritt, dass Mullen irgendwelche CIA-Verbindungen hätte, brachte er die Billigung dazu zum Ausdruck. Er drängte mich, damit fortzufahren diese Haltung einzunehmen…

Mr. Nedzi: An einem Punkt in seinem Memo bezieht sich Mr. Eisenstadt auf eine Aussage, die angeblich von Ihnen gemacht wurde, ‚***dass sie sich um Hunt und Sie sich um Ervin kümmern würden.’ Möchten Sie zu dieser Erklärung etwas sagen?

Mr. Bennett: Das ist eine richtige Aussage. Ich bin mir nicht sicher, ob die Weise, wie sie in dem Papier erscheint, akkurat ist. Es hat andere Ausdrücke gegeben.

Mr. Nedzi: Die Erklärung in dem Memorandum war: ‚Seine Schlussfolgerung war also, dass er das Ervin-Komitee im Griff haben könnte, wenn der Geheimdienst Howard Hunt im Griff haben kann’.

Mr. Bennett. Ja, das ist richtig. Der Hinweis an die Zeitung in Bezug auf meinen Vater war nicht akkurat. Wir sprechen über eine Vertuschung, Herr Vorsitzender. Wir sprechen von einer Vertuschung der Beziehung der Mullen Co. mit der CIA in Übersee. Wie ich heute Morgen erklärte, habe ich ständig versucht, vor der Zeit, als es von den CBS News hinausposaunt wurde, diese Beziehung im Dunkeln zu halten. Ich war überzeugt, dass das Ervin-Komitee diese Beziehung nicht bloßlegen würde. Ich war nicht überzeugt, dass Howard es nicht tun würde – dass Howard sehr leicht in den Zeugenstand treten und Mr. Everett in [gelöscht], für irgendeinen Zweck in Verbindung mit seiner eigenen Verteidigung, bloßstellen könnte.

Ich sagte dem Geheimdienst… Ich bin überzeugt, dass man das Ervin-Komitee in Bezug auf das Verdecken der Beziehung zwischen der Mullen Co. und der CIA im Griff haben kann. Ich sagte: ‚Ich kann nicht Howard kontrollieren. Das ist Ihre Verantwortung.’ Das ist die Botschaft, die ich der CIA gab.“ (Inquiry Into The Alleged Involvement Of The Central Intelligence Agency In The Watergate And Ellsberg Matters, Seite 1082, 1105, 1106)

 

Robert Bennett wusste natürlich, wenn die ganze Geschichte heraus käme, dass sie sowohl der Mormonenkirche wie auch der CIA Schwierigkeiten einbringen würde. Trotz seiner Bemühungen, die Sache zu verdecken, wurde die Wahrheit bekannt und Jack Anderson, der selbst ein Mitglied der Mormonenkirche ist, offenbarte, dass Bennett von dem „Team des nächtlichen Einbruchs ins Weiße Haus“ wusste, bevor der Watergate-Einbruch entdeckt wurde:

 

„WASHINGTON – CIA-Aushängeschild Robert Bennett, Sohn des Veteranen-Sen. Wallace Bennett, R-Utah, hat zugestanden, dass er wusste, dass ein Einbruchs- und Verwanzungsteam fürs Weiße Haus im Vorfeld des berühmten Watergate-Einbruchs unterwegs war.

Ein geheimes Memorandum, von seinem CIA-Sachbeamten, erklärt, dass der Sohn des Senators wichtige Information vor den Autoritäten zurückhielt.

In einem Interview mit meinem Mitarbeiter Les Whitten gestand Bennett ein, dass er mindestens drei Tage vor dem nächtlichen Watergate-Einbruch wusste, dass der Gehilfe des Weißen Hauses E. Howard Hunt und seine Mannschaft der zweiten Etage geplant hatten, in die Zentrale des Sen. George McGovern, D-S. D., einzubrechen und den Ort zu verwanzen.

Anstatt die Verschwörung der Polizei zu berichten, hielt Bennett seinen Mund verschlossen. Er vertraut auch seinem CIA-Kontakt an, dass er Information über die ursprünglichen Watergate-Kläger zurückhielt, als sie ihn später über den Watergate-Einbruch befragten.

Diese Episode ist ein weiteres Glied in der mysteriösen CIA-Verwicklung in Watergate. Wir deckten das erste Stück des Puzzles schon am 7. April 1973 auf, als wir berichteten, dass die CIA ‚seinen Agenten befohlen hatte, mit dem FBI nicht über den explosiven Watergate-Fall zu sprechen’. Danach veröffentlichten wir mehrere Berichte über die CIA und Watergate, aber die volle Geschichte ist immer noch nicht erzählt worden…

Bennetts Neffe empfahl Hunt einen Brigham-Young-Universitäts-Studenten namens Thomas Gregory, der den jungen Mann als einen politischen Spion rekrutierte… Gregory ging nach Bennett zurück und erklärte seine bösen Ahnungen. Wie Bennett es erzählte, ist Gregory von Hunt gesagt worden, dass er spät nachts in McGoverns Zentrale arbeiten und eine Tür offen lassen sollte, damit die nächtlichen Einbrecher ins Weiße Haus hineinschleichen könnten.

Gregory informierte Bennett, dass Hunt ‚jemandem weiter oben berichtete’. Hunts Verbindungen zum Weißen Haus beeindruckten den jungen Gregory. Bennett sagte, dass er ebenfalls das Gefühl hatte, dass Hunt nichts Illegales tun würde, weil er ‚einen vollzeitigen Anwalt hatte, der ihn beriet’. Der Anwalt, wie sich herausstellte, war Hunts Mitverschwörer G. Gordon Liddy.“ (Deseret News, 25. Juni 1974)

 

Auf jeden Fall denken wir, dass die bezeichnendste Sache über James A. Everetts Bekenntnis, dass er ein Geheimagent für die CIA war, das neue Licht ist, das es auf Robert R. Mullens Buch The Latter-day Saints: The Mormons Yesterday and Today wirft. Nachdem wir herausfanden, dass die Mullen Company den Denkmantel für die CIA lieferte, begannen wir den Verdacht zu hegen, dass Mr. Mullens Buch eine Verbindung zur CIA haben könnte. Seit der Untersuchung durch das Senatsauswahl-Komitee auf Geheimdienstverbindungen ist die Verbindung zwischen der CIA und der veröffentlichenden Welt bekannt geworden. Die New York Times für den 27. April 1976 berichtete: „Vor 1967 finanzierte, subventionierte oder produzierte die Central Intelligence Agency über 1000 Bücher: ungefähr 25 Prozent davon auf Englisch. Allein im Jahr 1967 veröffentlichte oder subventionierte die CIA 200 Bücher…“ Das Mullen-Buch über die Mormonen erschien im Herbst 1966 und wurde von „Doubleday & Company“ gedruckt.

Es ist interessant, dass das Senatsauswahl-Komitee herausfand, dass ein weiteres Buch, das „eigentlich von C.I.A.-Agenten geschrieben wurde“, unbeabsichtigt von Doubleday veröffentlicht wurde. Dies beweist natürlich nicht, dass die CIA irgendetwas mit Mullens Buch über die Mormonen zu tun hätte, aber wenn wir daran denken, dass Mullen für die CIA einen Deckmantel lieferte, können wir nicht anders als gegenüber jedem Buch misstrauisch zu sein, das von seiner Public-Relations-Firma kam. Wenn wir nun dieser Tatsache hinzufügen, dass der CIA-Agent James Everett an ausländischen Ausgaben des Buches über die Mormonen arbeitete, wird die Sache sogar noch interessanter. Wir erfuhren von Mr. Everetts Verstrickung mit dem Mullen-Buch, als wir das erste Mal mit ihm am 7. Okt. 1974 am Telefon sprachen. Zu dieser Zeit verleugnete er natürlich jede Verbindung zwischen sich und der CIA. Nun, da wir erfahren, dass Mr. Everett wirklich ein Geheimagent war, bekommt dies neue Bedeutung. Warum sollte ein CIA-Agent an einem Buch für die Mormonen arbeiten? Mr. Everett erklärte später, dass dieses Werk einfach ein Teil seines Deckmantels war und dass es keine Verbindung mit der CIA hätte. In anderen Worten: Er benötigte ein legales Projekt, an dem er arbeitete, damit er seine geheimen Aktivitäten verdecken könnte. Dies könnte sehr gut wahr sein, aber wie können wir dann sicher sein, dass es nicht auch ein Teil seiner CIA-Rolle war? Wie wissen wir, wo wir die Grenze ziehen können? In einem Gespräch am 29. Mai 1976 macht Mr. Everett eine sehr offenbarende Aussage in Bezug auf seine Arbeit an dem Mullen-Buch. Er sagte, dass es, bevor die verschiedenen Übersetzungen angefertigt wurden, notwendig war, bestimmte Änderungen vorzunehmen, um das Buch jedem Land anzupassen, und dass er half, diese Revisionen vorzunehmen. In anderen Worten: Er hatte Anteil an dem Entscheidungsprozess, was in jeder Übersetzung des Buches erscheinen sollte. Diese Revisionen wurden dann von Mr. Mullen abgesegnet.

Die Situation, die wir haben, ist also folgende: Robert Mullen, dessen Gesellschaft den Deckmantel für die CIA lieferte und half, Literatur für Gruppen vorzubereiten, die mit der CIA verbunden waren, schrieb ein Buch, das die Interessen der Mormonenkirche förderte. Es wurde von einer Gesellschaft veröffentlicht, die zuvor unabsichtlich von der CIA benutzt wurde, ein Buch zu drucken, das von CIA-Agenten geschrieben wurde. Nachdem Mr. Mullens Buch auf Englisch erschienen war, wurde es in ausländische Sprachen übersetzt und ein Geheimagent der CIA, James A. Everett, half im Text Revisionen vorzunehmen, um ihn den verschiedenen Ländern anzupassen. Wegen dieser merkwürdigen Umstände können wir nicht anders, als die Frage aufzuwerfen, ob die CIA ein gewisses Interesse an den Programmen der Mormonenkirche hat.

Im Buch Mormon Spies, Hughes And The CIA, Seite 55 und 68, zeigten wir auf, dass einige frühere CIA-Agenten glauben, dass das Mormonen-Missionarssystem manchmal dazu benutzt wird, um einen Deckmantel zu liefern. Mr. Everett behauptet, dass dies „nichts als Gewäsch“ ist. Er deutete darauf hin, dass die CIA niemals solche jungen Männer benutzen würde. Wir stimmen natürlich zu, dass die meisten Missionare zu jung wären, aber es gibt sicher viele, die alt genug sind. Auch gibt es Missionspräsidenten, die für einen längeren Zeitraum dienen. In einer Associated Press-Story, die im Salt Lake Tribune abgedruckt wurde, finden wir folgendes:

 

„Die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, die weltweit mehr als 30.000 Missionare hat, leugnet jede Verbindung mit der CIA- Aber die Verwirrung ist verständlich – die CIA rekrutiert höchst erfolgreich im an Mormonen vorherrschenden Utah.

In diesem Sommer führte die CIA eine experimentelle Radiowerbekampagne in Utah durch. Charles Jackson, der CIA-Chefrekrutierungsbeamte, sagte: ‚Gut über 100 Bewerber antworteten auf den Radiowerbespot’…

‚Utah ist eine unserer guten Quellen’, sagte Denver-CIA-Rekrutierer, Jack Hansen, jetzt in Provo, um an der BYU anzuwerben, deren Studentenzeitung zur Zeit CIA-Jobanzeigen aufführt…

‚Wir haben nie Probleme damit gehabt, jemanden zu platzieren, der sich an den CIA wandte’, sagte Dr. Gary Williams, Chef der BYU-Abteilung für Asiatische Studien. ‚Jedes Jahr nehmen sie fast jeden, der sich bewirbt.

Ehemalige Missionare haben die drei Eigenschaften, die die CIA wünscht: Fremdsprachenkenntnisse, Bildung in ausländischer Kultur und einen früheren Wohnaufenthalt in einem ausländischen Land’, sagte Williams.

Williams gab zu, dass einige Regierungen darüber besorgt sind, über die ‚ziemlich gute Dosis an zurückgekehrten Missionaren, die in die Länder, in denen sie waren, als Central-Intelligence-Agenten zurückgegangen sind’.

Er sagte, dass sich Brasilien unter den Ländern befindet, die die Kirche über die Anzahl früherer Missionare befragt haben, die als CIA-Angestellte zurückgekehrt sind, und Taiwan hat Bedenken geäußert, weil ein Missionspräsident mehrere Jahre in seiner Kirchenberufung dort gearbeitet hatte.“ (Salt Lake Tribune, 1. Okt. 1981)

 

Der Idaho Statesman, der dieselbe AP-Story am 1. Okt. 1981 abdruckte, fügte einen sehr interessanten Abschnitt hinzu, der im Salt Lake Tribune nicht erschien:

 

„Junge Mormonen, die auf dem Weg in die Mission waren, sind angesprochen worden, gleichzeitig für die CIA zu arbeiten, sagte William. Er sagte, dass er von keinem wüsste, der akzeptiert hätte.“

 

Patrick J. McGarvey, der für die CIA arbeitete, behauptete, dass er persönlich einen Mann kannte, der einen Deckmantel als Missionar benutzte, während er für die C.I.A. arbeitete. In seinem Buch C.I.A.: The Myth and the Madness, Seite 57, erzählt McGarvey: “Tiefe Verschleierung kennt keine Grenzen… Ein Freund fand sich nach seiner Ausbildung hinten in der Mormonenmission in Hongkong wieder.“ Während McGarveys Buch zu zeigen scheint, dass die Kirche benutzt worden ist, um einen Deckmantel für CIA-Aktivitäten zu liefern, bezweifeln wir ernsthaft, dass die CIA eine große Anzahl von Mormonen benutzen würde, während sie noch auf ihrer Mission dienen. Wenn sehr viele benutzt worden wären, wäre es bald allgemein bekannt geworden und der Deckmantel wäre nicht wirkungsvoll. Auf jeden Fall kann es keinen Zweifel geben, dass eine große Zahl zurückgekehrter Missionare in die CIA rekrutiert worden sind. Am 22. Febr. 1975 schickte uns ein Angestellter der CIA einen Brief, in dem er erklärte:

 

„Ich bin zurzeit bei der Central Intelligence Agency angestellt und kann die Tatsache bescheinigen, dass die Agentur sehr erfolgreich Mormonen anheuerte, besonders frühere Missionare.

…Ich würde es schätzen, wenn Sie obige Information vertraulich behandeln und meinen Namen nicht erwähnen würden. Ich habe nicht das Gefühl, dass ich Ihnen geheime Information gegeben hätte, aber Menschen können manchmal etwas aus nichts machen.“

 

Die CIA würde natürlicherweise zum Mormonenmissionar hingezogen werden, der eine Fremdsprache gelernt hat und einige Erfahrungen in einem ausländischen Land gesammelt hat. Wenn die Mormonen heute schon eine „überraschende Zahl“ an Mormonen angestellt haben, werden sie wahrscheinlich in der Zukunft eine Menge mehr haben, weil die Kirche das „Sprachenzentrum der Welt“ entwickelt, um Missionare an der Brigham-Young-Universität auszubilden. In der Zeitung für ehemalige BYU-Studenten lesen wir: „Es ist eine tiefgründige Kombination: Man nehme BYU und füge ein Multimillionen-Dollar-Sprachenzentrum hinzu, dafür geplant, 22.250 Missionaren jedes Jahr mindestens 20 Sprachen beizubringen. Das Ergebnis ist, wie ein Beobachter beschwörte, das ‚Sprachenzentrum der Welt’.“ (Brigham Young University Today, August 1974)

Das Ausbildungssystem und das Genealogieprogramm der Kirche könnten für die CIA ebenfalls nützlich sein.

Nachdem er unser Buch Mormon Spies, Hughes and the C.I.A. gelesen hatte, wurde Jim Kostman vom Assassination Information Bureau, einer Organisation, die an dem Mord an John F. Kennedy Nachforschungen anstellte, so an der Möglichkeit einer mormonischen CIA-Beziehung interessiert, dass er aus Massachusetts herausflog, um mit uns zu sprechen. Im Interview sagte uns Mr. Kostman, dass er mit einem Mann gesprochen hätte, der in die CIA verwickelt war. Dieser Mann behauptete, dass ihm, als er versuchte ein Ausrüstung ausfindig zu machen, das der CIA gehörte, gesagt wurde, dass es an die mormonische Genealogische Abteilung ausgeliehen wurde und dass die Kirche eine Menge für die CIA tat.

In der Januar-Ausgabe 1975 des Salt Lake Messenger berichteten wir, dass ein Mann, der an der Brigham-Young-Universität gelehrt hatte, uns sagte, dass es im Ausbildungssystem der Kirche eine große Anzahl von Männern gibt, die mit der CIA oder dem FBI verwickelt gewesen sind. Später fanden wir Beweise, dass sogar der Kirchenbeauftragte für Ausbildung einmal mit der CIA verbunden war. In der Zeitung der Brigham-Young-Universität The Daily Universe fanden wir folgendes: „Dr. Neal A. Maxwell, Kirchenbeauftragter für Ausbildung… diente zwei Jahre bei der Central Intelligence Agency der Vereinigten Staaten.“ (Daily Universe, 23. Febr. 1971) Deseret News, Kirchenteil, für den 14. Nov. 1964, gemäß diente Dr. Maxwell als Assistent zu Senator Bennett, nachdem er die CIA verlassen hatte: „Von 1952-54 diente er bei der Central Intelligence Agency und von 1954-56 war er gesetzgebender Assistent für Sen. Wallace F. Bennett, R-Utah.“ Dies ist sehr interessant im Licht der Tatsache, dass Sen. Bennetts Sohn, Robert, später die Mullen Company leitete, die als eine CIA-Fassade diente, während sie Öffentlichkeitsarbeit für die Kirche leistete. Nachdem die Information über Maxwells Verwicklung mit der CIA veröffentlicht hatten, griff ein TV-Sender die Geschichte auf. Obwohl es vielleicht nur ein Zufall gewesen sein könnte, so wurde er kurz danach aus seinem Job als Beauftragter für Ausbildung entfernt. Seit jener Zeit ist er aber einer der höchsten Führer in der Mormonenkirche geworden. Am 24. Juli 1981 gab der Salt Lake Tribune bekannt, dass er entlassen worden wäre, um ein Mitglied des Rates der Zwölf Apostel zu werden. Zusätzlich berichten Bob Gottlieb und Peter Wiley, dass Maxwell zum Komitee der Kirche für besondere Angelegenheiten gehöre:

 

„Vor kurzem organisierte die Kirche das Special Affairs Committee, um Themen zu behandeln, besonders nationale und internationale Themen, ‚die Kircheninteressen schaden’ könnten, wie ein Kirchenarbeiter es ausdrückte. Das Komitee besteht aus dem früheren Präsidenten der Eisenbahn, Gordon Hinckley, dem früheren Bürgermeister von Palo Alto, California, James Faust und dem früheren Central-Intelligence-Agency-Mann und Vizepräsidenten der University of Utah, Neal Maxwell… Eine Reihe von Politikern sagte uns, dass sie ihre Kanditaturen mit dem Special Affairs Committee ‚abklärten’ um zumindest sicher zu sein, dass die Kirche nicht gegen sie sein würde, da ihre Gegnerschaft in der Utah-Politik als Todeskuss angesehen wird.“ (The Nation, 16.-23. August 1980, Seite 151-52)

 

Während es sehr schwierig wäre, jede direkte Verbindung zwischen der Mormonenkirche und der CIA zu beweisen, neigen die Umstände, die die Veröffentlichung von Robert Mullens Buch umgeben, dazu, uns sehr misstrauisch zu machen. Der Leser wird sich erinnern, dass The Latter-day Saints: The Mormons Yesterday and Today von einem Mann geschrieben wurde, der Material für Organisationen vorbereitete, die mit der CIA verknüpft sind, und da ein Geheimagent an ausländischen Ausgaben arbeitete, können wir nicht anders, als zu vermuten, dass es irgendwie mit den Interessen der CIA verbunden ist. Wir haben das Gefühl, dass diese ganze Angelegenheit weiterer Untersuchung bedarf, um herauszufinden, ob es einen geheimen Versuch gegeben hat, die Kirche und den Staat durch die CIA zu verknüpfen. Für weitere Information über dieses wichtige Thema empfehlen wir unser Buch Mormon Spies, Hughes and the C.I.A.

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