Apostel angeklagt
Nach Joseph Smiths Tod klagten die Nichtmormonen die Mormonenführer weiterhin wegen Geldfälscherei an. Am 25. Dezember 1844 finden wir folgende Aussage im Warsaw Signal: „Die Letzten-Brüder haben kürzlich ihre Fälscheroperationen ausgedehnt fortgesetzt. Nicht weniger als ein Dutzend Farmer, die ihr Schweinefleisch nach Nauvoo gebracht haben, sind mit unechten Münzen oder gefälschten Banknoten bezahlt worden.“
Am 8. Januar berichtete der Warsaw Signal folgendes:
„Wir erfahren, dass letzte Woche ein Beamter, der von Gouv. Ford einen Haftbefehl hatte, der auf Ersuchen des Gouverneurs von New York für einen gewissen Eaton herausgegeben wurde, der der König der Nauvoo-Fälscherwerkstatt ist, in die Heilige Stadt ging, um die Verhaftung vorzunehmen. Dies tat der Beamte... Ungefähr um 11 Uhr richtete der Gefangene, der auf unbekannte Weise eine Pistole erhalten hatte, sie auf den Beamten und schwor, dass er gehen würde... Während das Haus von Eatons Freunden umzingelt war, wurde er triumphierend fortgebracht und der Beamte verspottet. Und dies ist das Heilige Nauvoo, der Wohnort von Gouv. Fords friedlichen Heiligen.“ (Warsaw Signal, 8. Januar 1845)
Der Leser wird sich wahrscheinlich erinnern, dass Jackson behauptete, dass ein Mann namens Eaton von Buffalo kam und Joseph Smith bei der Fälscher-Operation half. Joseph Smiths Mutter spricht von „einem Mann namens EATON, der unser Freund war...“ (Biographical Sketches of Joseph Smith, London, 1853, S. 276)
Die Mormonenzeitung Nauvoo Neighbor gab zu, dass einige gefälschte Münzen in Nauvoo ausgezahlt worden sein könnten, aber sie leugnet, dass sie von den Mormonen hergestellt wurden:
„Gefälscht. - Die Burlington Gazette erwähnt gefälschte 'half Eagles' und gibt zu verstehen, dass sie von Nauvoo herkamen. Wir haben keinen Zweifel, dass solche Münzen weitergereicht oder in Nauvoo ausgezahlt worden sein könnten, - denn solche Streiche sind so 'häufig wie Brombeeren', aber sie werden in anderen 'Buden' hergestellt und von einigen Verteilervögeln verkauft...“ (Nauvoo Neighbor, 28. Mai 1845)
Gerüchte über Geldfälscherei machten weiterhin die Runde und am 2. Dezember 1845 berichtete der St. Louis American folgendes:
„GELDFÄLSCHER VERHAFTET. - Zwei Nauvoo-Heilige wurden in Burlington, Iowa, am 20. letzten Monats verhaftet, weil sie Falschgeld in Umlauf brachten. Ihre Namen waren Cyrus Chase und Rufus Adams und jeder hatte am selben Tag an der Lafayette-Bank in Cincinnati eine $10-Note eingezahlt. Weiteres Falschgeld wurde bei ihnen gefunden. Sie wurden beide zur Aburteilung überwiesen.“ (St. Louis American, 2. Dez. 1845, Maschinen geschriebene Kopie)
Am 27. Dezember 1845 enthielt der St. Louis American folgende Information:
„Während der letzten Woche wurden zwölf Anklageschriften wegen Fälschens mexikanischer Dollar und amerikanischer Halbdollar- und Zehncentstücke vom Hohen Gericht ausgestellt und dem Provinzgericht der Vereinigten Staaten in einer Sitzung in dieser Stadt gegen verschiedene Personen in und um Nauvoo präsentiert.“
Am 9. Januar 1846 berichtete der St. Louis American, dass sich „einige Führer der Mormonenkirche“ unter diesen Angeklagten wegen Geldfälscherei befanden. Brigham Young und mehrere Mormonenapostel befanden sich unter den aus demselben Grund Angeklagten. Am 7. Januar 1846 enthielt der Warsaw Signal folgendes:
„Während der letzten Woche wurden zwölf Anklageschriften wegen Fälschens mexikanischer Dollar und amerikanischer Halbdollar- und Zehncentstücke vom Hohen Gericht ausgestellt und dem Provinzgericht der Vereinigten Staaten in einer Sitzung in dieser Stadt gegen verschiedene Personen in und um Nauvoo präsentiert, einige der 'Heiligen Zwölf' und andere prominente Mormonen eingeschlossen und andere Personen, die mit ihnen verbündet sind. Aus gelegentlichen Bemerkungen, die von einigen Zeugen in privaten Gesprächen abgegeben wurden (nicht vor dem Gericht) sind wir geneigt zu glauben, dass sich eine große Menge gefälschter Münzen obiger Beschreibung im westlichen Land im Umlauf befindet und seit langer Zeit befunden hat... Man sagt, dass die Mormonen drei Pressen für das Fälschen der genannten Münzen hätten und dass Joe Smith sehr fleißig in diesem Geschäft mitwirkte. Tatsächlich prahlte Joe gewöhnlich mit seiner 'Münze'. Kurze Zeit vor seinem Tod, während er von der Macht seiner Einrichtung, oben genannte Münzen nachzumachen, sprach, hörte man ihn wiederholt sagen, dass 'sie die Münze übertreffen würde' und er schien mit anderen seiner vertraulichen Berater über ihre Fähigkeit zu frohlocken, 'land office money' – das sollte die Bezeichnung sein, wodurch die bessere Qualität ihrer Ausgaben verdeutlicht werden sollte – herzustellen.
Man sagte, dass es drei Qualitäten des unechten Geldes gegeben hätte, das für 75,50 und 25 Cent für einen Dollar verkauft wurde. Das, wofür der höchste Preis verlangt wurde, so sagt man, sei so vollkommen, dass es der gründlichsten Untersuchung durch das Auge standhielte, wobei die äußere Ummantelung aus reinem Silber bestand und die Legierung so vollkommen verdeckt sei, dass eine Entdeckung nur durch ein Durchschneiden nicht verhindert werden könnte... Seitdem ist ein Beamter nach Nauvoo geschickt worden, um die Verhaftungen vorzunehmen, aber wir befürchten, dass sein Erfolg unwahrscheinlich ist; denn ganz gleich, welche Verbrechen diese Mormonen begehen, so ist der Rest immer bereit und gewillt, wenn nicht sogar durch Eid verpflichtet, den Missetäter zu verbergen oder bei seinem Entkommen zu helfen, entweder durch Betrug oder durch Gewalt. Das Gericht, wie es verstanden wird, wird diese Woche mit der Verhandlung fortfahren, um dem Marschall Zeit für seine Rückkehr zu geben. Sollten diese Angeklagten vor Gericht gebracht werden, werden sie wahrscheinlich zum gegenwärtigen Termin abgeurteilt werden; falls nicht, werden sie wahrscheinlich ungestraft davon kommen. - Springfield Journal, 25. Dez.“ (Warsaw Signal, 7. Januar 1846)
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