Betrügerische Handlungen
Kurz nachdem Joseph Smith eine Bankrotterklärung beantragt hatte, veröffentlichte John C. Bennett sein Buch History of the Saints. In diesem Buch klagt er an, dass Joseph Smith betrügerisch einiges von seinem Besitz auf andere übertrug, um dessen Verlust zu vermeiden (siehe History of the Saints, 1842, S. 96-98; auch The Mormon Kingdom, Bd. 1, S. 23-24).
J. Butterfield, Anwalt der Vereinigten Staaten für den Distrikt Illinois, sah John C. Bennetts Anklagen im Sangamo Journal am 15. Juli 1842 abgedruckt. Er hatte das Gefühl, dass eine Untersuchung vorgenommen werden sollte, um zu sehen, ob Bennetts Anschuldigungen wahr wären. 1840 hatten Joseph Smith und vier andere einen Solawechsel für die Regierung der Vereinigten Staaten über $4866,38 unterzeichnet, den sie nicht bezahlt hatten. Deshalb machte sich Butterfield auf den Weg nach Nauvoo, um seine Untersuchung vorzunehmen. Nach der Untersuchung schrieb er einen Brief an C. B. Penrose, Anwalt der Schatzkammer, in dem er erklärte:
„Am 8. Tag des letzten Sept. verließ ich Chicago in Richtung Nauvoo, des Wohnsitzes von Joseph Smith & Hyrum Smith, Bewerber um die Vorteile des Bankrottgesetzes, um die nötigen Beweise zu erlangen, um ihnen entgegen zu treten, wie ich Sie informierte, dass ich es in meinem Brief vom 7. des letzten Sept, tun würde. Bei meiner Ankunft in Nauvoo unternahm ich eine sehr gründliche Untersuchung an den Übertragungen von Besitz, die von Joseph Smith vorgenommen wurden, am Abend seiner Bewerbung um die Vorteile besagten Gesetzes, und ICH HATTE ÜBER MEINE ERWARTUNGEN HINAUS ERFOLG; ich fand heraus, dass er nach Verabschiedung des Bankrottgesetzes und nachdem er die Schulden zusammengezogen hatte, weswegen das Gerichtsurteil zugunsten der Vereinigten Staaten gegen ihn ausgesprochen wurde, freiwillige Übertragungen von Liegenschaften in einer Höhe, die weitaus genügen würde, um dem besagten Urteil gerecht zu werden, auf SEINE FRAU und seine KLEINEN KINDER und Freunde ohne jede Gegenleistung vornahm; ich fand heraus, dass ALLE Aussagen, die von Gen. Bennett in Bezug auf JOSEPH SMITHS BETRÜGERISCHE ÜBERTRAGUNGEN SEINES BESITZES gemacht wurden, WAHR WAREN, und dass es ETLICHE ANDERE BETRÜGERISCHE ÜBERRAGUNGEN gab, die nicht von ihm erwähnt wurden... Ich bin bereit, SOLCHE BETRÜGERISCHE HANDLUNGEN VONSEITEN JOSEPH SMITHS anzuführen, damit sie seine Befreiung verhindern werden.“ (Brief von J. Butterfield, US-Anwalt für den Distrikt Illinois, an C. B. Penrose, Anwalt der Schatzkammer, vom 13. Okt. 1842, gefunden in den Nationalarchiven der Vereinigten Staaten, Berichte des Anwalts der Schatzkammer, Berichtgruppe 206, Mikrofilmkopie)
Der Versuch, Joseph Smith aufzuhalten, in den Genuss der Vorteile des Bankrottgesetzes zu kommen, war erfolgreich, denn am 6. August 1844 schrieb Butterfield an C. B. Penrose einen Brief, in dem er erklärte: „Ich vereitelte Joseph Smiths, des Mormonenpropheten, Versuch, in den Genuss der Vorteile des Bankrottgesetzes zu kommen.“
Da Joseph Smith 1844 starb, wurde diese Angelegenheit erst nach seinem Tod abgeschlossen. In einem „Reference Service Report“ aus den Nationalarchiven vom 23. Sept. 1963 finden wir, dass ein Urteil „gegen die Witwe von Joseph Smith und 104 weiteren Angeklagten erging... in dem der Erlass des Gerichts durch den Verkauf der Ländereien der Angeklagten zufrieden gestellt wurde.“
Die Mormonen waren offensichtlich immer noch verschuldet, als sie Nauvoo verließen, denn Brigham Young schrieb einen Brief an „Babbit, Heywood & Fullmer Trustees, usw. am 27. Sept. 1846, in dem er erklärte:
„Die Kirche hier stimmte heute mit uns in einer allgemeinen Ratsversammlung ab, dass der Tempel und jedes Kircheneigentum in Nauvoo verkauft werden sollen... aber... ZAHLT DEN HEIDEN KEIN GELD MEHR WEGEN ALTER SCHULDEN.“ („Manuscript History of Brigham Young“, 28. Sept. 1846, Maschinen geschriebene Kopie)
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