Wein und Flüche
Das Verfluchen von Feinden wurde tatsächlich im Kirtland-Tempel durchgeführt. Der Mormonenapostel George A. Smith gab folgenden Bericht:
„Nun werde ich dies noch weiter veranschaulichen. Der Herr offenbarte uns dort eigentlich einen Grundsatz und dieser Grundsatz war anscheinend so einfach und in ihren Augen so töricht, dass eine große Anzahl deswegen abfiel, weil es ihren Vorstellungen und Ansichten so sehr widersprach. Es war dies: Nachdem die Leute den ganzen Tag gefastet hatten, ließen sie Wein und Brot holen, segneten und verteilten es an die Menge, d. h. an die gesamte Versammlung der Brüder, und sie aßen und tranken, und prophezeiten und gaben Zeugnis und fuhren damit fort, bis einige vom HOHEN RAT Missouris in die Kanzel traten; und so rechtschaffen wie Noah, als er von seinem Wein erwachte, begannen sie, IHRE FEINDE ZU VERFLUCHEN. Nirgends hatte man je durch ein Haus oder irgendeine Gesellschaft in der Welt einen solchen Schock gespürt, wie er dort durch die Reihen ging. Es gab fast einen Aufruhr, weil Männer aufstanden und ihre Feinde VERFLUCHTEN… Einige der Brüder dachten, es wäre das Beste, abzufallen… Der Herr wagte es nicht, damals noch irgendetwas zu offenbaren; Er hatte UNS ALLES GEGEBEN, WAS WIR SCHLUCKEN KONNTEN… (Journal of Discourses, Bd. 2, S. 216)
Ein Mann, William Harris, der die Mormonenkirche verließ, machte in Bezug auf das Verfluchen folgende Bemerkung:
„Am Abend trafen sie sich zum Endowment. Das Fasten wurde dann gebrochen, indem leichtes Weißbrot gegessen und so viel Wein getrunken wurde, wie sie es für angemessen hielten. Smith wusste gut, wie er die Geister einflößen konnte, die er zu empfangen erwartete; also ermunterte er die Brüder, freizügig zu trinken, und er sagte ihnen, dass der Wein geweiht wäre und sie nicht betrunken machen würde. Wie man vermuten kann, tranken sie absichtlich. Danach begannen sie, zu prophezeien, Segnungen auf ihre Freunde auszusprechen und FLÜCHE über ihre Feinde. Sollte ich einmal so unglücklich sein, in die Regionen der Verdammten zu geraten, würde ich nie erwarten, eine schlimmere Sprache zu hören, und es wurde immer schlimmer, wie in einer höllischen Grube, was in jener Nacht von sich gegeben wurde. Die Flüche wurden grundsätzlich über die heutige Geistlichkeit und über den Pöbel von Jackson County in Missouri ausgesprochen. Nachdem wir den Abend in abwechselndem Segnen und Verfluchen verbracht hatten, wurde die Sitzung vertagt. (Mormonism Portrayed, von William Harris, S. 31-32)
Als Joseph Smith diesen Teil der History of the Church schrieb, erzählte er vom Fluchen im Kirtland-Tempel; aber seine Worte sind in modernen Ausgaben der History of the Church zensiert worden. Im Millennial Star, Bd. 15, Seite 727, werden Joseph Smiths Worte wie folgt wiedergegeben:
„Die Brüder begannen gegenseitig auf die Häupter zu prophezeien und FLÜCHE über die Feinde Christi auszusprechen, die in Jackson County, Missouri, wohnen…“
In modernen Ausgaben der History of the Church sind Joseph Smiths Worte wie folgt geändert worden:
“Die Brüder begannen, gegenseitig auf die Häupter zu prophezeien, und auf die Feinde Christi, die in Jackson County, Missouri, wohnen…“ (History of the Church, Bd. 2, Seite 431)
Beachten Sie, dass das Wort „FLÜCHE“ aus dieser Aussage entfernt worden ist, um es so erscheinen zu lassen, dass sie einfach nur in Bezug auf die Einwohner von Jackson County prophezeiten, statt sie zu verfluchen.
Benjamin F. Johnson machte folgende Bemerkung: „In Missouri hatte man uns gelehrt ‚für unsere Feinde zu beten, dass Gott sie verdammen und uns Macht geben sollte, SIE ZU TÖTEN.’“ (Brief von Benjamin F. Johnson an George S. Gibbs, 1903, mimeographierte Kopie)
Der Mormonenapostel George A. Smith erklärte: “Wie ich anmerkte, waren wir damals sehr fromm und wir beteten ZUM HERRN, DASS ER DEN PÖBEL TÖTEN SOLLTE.” (Journal of Discourses, Bd. 5, S. 107)
Im Millennial Star, Bd. 19, S. 360, wurde Joseph Smith wie folgt zitiert: „Predigte auf dem Hügel in der Nähe des Tempels… und SPRACH ÜBER die Kaufleute und die Reichen, die nicht bei seinem Bau mithelfen wollten, EINEN FLUCH AUS.“ Als dies in der History of the Church neu gedruckt wurde, wurde es wie folgt geändert: „Predigte auf dem Hügel in der Nähe des Tempels… und TADELTE die Kaufleute und die Reichen, die nicht bei seinem Bau mithelfen wollten.“ (History of the Church, Bd. 4, 601)
Einige weitere Aussagen in Bezug auf das Verfluchen der Feinde wurden in modernen Drucken der History of the Church unzensiert gelassen. Joseph Smith machte 1842 folgende Aussage: „…an die Abgefallenen und Feinde, Ich werde ihnen bei jeder Gelegenheit einen Peitschenhieb versetzen und sie VERFLUCHEN.“ (History of the Church, Bd. 5, 139)
In der History of the Church, Bd. 6, Seite 346, finden wir folgendes: “Präsident Brigham Young sprach ebenfalls sehr scharf und sehr wahr über Dr. Foster und andere. Dr. Foster wurde VERFLUCHT, und die Leute riefen ‚AMEN’.“
Am 20. September 1846 berichtete Hosea Stout folgendes in seinem Tagebuch: „Brigham sagte, dass er sich jetzt nicht sehr religiös fühlte… er sagte, dass er, anstatt für unsere Feinde zu beten, er beten wollte, dass unsere Feinde & alle Andersdenkenden direkt in die Hölle geschickt werden könnten.“ (On The Mormon Frontier, The Diary of Hosea Stout, 1844-1861, Bd. 1, Seite 195)
John Taylor, der der dritte Präsident der Mormonenkirche wurde, machte in einer Predigt, die er 1858 im Tabernakel gab, folgende Aussage: „…sie waren so verdammenswert, übel und feige, dass sie gegen die Kranken und Gebrechlichen, die nicht weggehen konnten, Krieg führten. Diese armen, elenden, verfluchten, verdammten Schurken, ich bete, dass sie zur Hölle gehen mögen. [Die ganze Versammlung rief ‚Amen’]“ (Journal of Discourses, Bd. 7, S. 122)
Heber C. Kimball, erster Ratgeber zu Brigham Young, verfluchte oft seine Feinde von der Kanzel aus. Er ging sogar so weit, dass er den Präsidenten der Vereinigten Staaten verfluchte. Unten befinden sich einige Auszüge aus seinen Predigten:
„Es gibt Männer und Frauen in dieser Versammlung von jenem Gepräge. Ich wünschte, ich hätte einige Steine; ich möchte eure verfluchten Köpfe mit Steinen bewerfen, denn ihr lügt wie die Hölle…
Es gibt einen armen Verfluchten, der den größeren Teil der Lügen geschrieben hat, die in den Staaten gedruckt worden sind; und ich VERFLUCHE IHN IM NAMEN DES GOTTES ISRAELS UND DURCH DAS PRIESTERTUM UND DIE VOLLMACHT JESU CHRISTI; und die Krankheit, die in ihm steckt, soll den Brunnen des Lebens aussaugen und austrocknen und ihn auffressen. Einige von ihnen mögen denken, dass er die Krankheit, auf die ich anspiele, nicht hat; aber er ist voller Syphilis vom Scheitel des Kopfes bis zum Ausgangspunkt. Das ist der FLUCH jenes Mannes; so soll es sein und ganz Israel soll sagen: Amen. [Die riesige Versammlung der Heiligen sagte: „Amen“.]… Möge Gott, der Allmächtige, solche Männer VERFLUCHEN [Stimmen gehen durch die ganze Versammlung: Amen], und Frauen und jedes verdammte Ding auf der Erde, das gegen dieses Volk streitet. Ich sage euch, ich habe das Gefühl, ich solle sie heute VERFLUCHEN. (Journal of Discourses, Bd. 5, S. 32)
„Wird der Präsident, der im Stuhl der Staaten sitzt, aus seinem Sitz gekippt werden? Ja, er wird einen unzeitigen Tod sterben, und Gott, der Allmächtige wird ihn VERFLUCHEN; und Er wird auch seinen Nachfolger verfluchen, wenn er denselben Standpunkt einnimmt; und er wird all jene Verfluchen, die seine Gehilfen sind, und alle, die ihn unterstützen… Gott, der Allmächtige, wird SIE VERFLUCHEN und ICH VERFLUCHE SIE IM NAMEN DES HERRN JESUS CHRISTUS, gemäß meiner Berufung; und wenn es irgendeine Wirksamkeit in meiner Berufung gibt, werden sie VERFLUCHT sein, jeder Mann, der seine Ferse von diesem Tag an gegen uns erhebt. [Stimmen: „Amen“]“ (Journal of Discourses, Bd. 5, S. 133)
„Und möge Gott, der Allmächtige unsere Feinde VERFLUCHEN. [Stimmen: „Amen.“] Ich habe das Gefühl, dass ich MEINE FEINDE VERFLUCHEN SOLLTE: und wenn Gott sie nicht segnen will, ich glaube nicht, dass er mich dann bitten wird, sie zu segnen. Wenn ich es täte, wäre es so, als würde man die armen Verfluchten ZU TODE bringen, die Tod und Zerstörung über mich und meine Brüder gebracht haben… Arme verderbte Verfluchte! Und der PRÄSIDENT DER VEREINIGTEN STAATEN, weil er sich gegen uns gewendet hat… VERFLUCHT sei er IM NAMEN DES GOTTES ISRAELS und er soll nicht über diese Nation regieren… und ICH VERFLUCHE IHN und alle seine Gehilfen bei seinen verfluchten Taten, IM NAMEN JESU UND DURCH DIE VOLLMACHT DES HEILIGEN PRIESTERTUMS; und das ganze Israel soll Amen sagen.“ (Journal of Discourses, Bd. 5, S. 95)
Eine Ablichtung von Journal of Discourses, Bd. 5, Seite 95. Heber C. Kimball, Erster Ratgeber zu Brigham Young, verfluchte den Präsidenten der Vereinigten Staaten und andere Feinde.
„…Ich habe das Gefühl, im Namen und mit der Vollmacht Jesu Christi und meiner Berufung den Mann zu VERFLUCHEN, der seine Ferse gegen meinen Gott und seine Sache und sein Reich erhebt; und der Fluch Gottes soll auf ihm sein; die Engel Gottes sollen ihn hetzen und soll keinen Frieden haben. Der PRÄSIDENT der Vereinigten Staaten und seine Gehilfen, die diese Sache verursacht haben, sollen nie wieder Ruhe finden, denn SIE SOLLEN ZUR HÖLLE GEHEN.“ (Journal of Discourses, Bd. 6, S. 38)
John D. Lee berichtete in seinem Tagebuch, dass Brigham Young folgende Bemerkungen machte: „…Präs. B. Young erhob sich & sagte… dass Miller, der Omaha- & Ota-Agent, sie aufwiegelte, Plünderungen an unseren Rinder zu unternehmen & dafür verfluchte er ihn im Namen des Gottes Israels mit Verderbnis & Fäulnis der Knochen & dass er zu Hölle hinunter gehen sollte & all die Heiligen sagten: Amen… Dann verfluchte er all die Heiden, die die Pottowatony-Ländereien bewohnten, & die im Staat Mo. lebten, mit demselben Fluch…“ (A Mormon Chronicle, The Diaries of John D. Lee, Bd. 1, S. 27)
In Römer 12:20 lesen wir: “Vielmehr: Wenn dein Feind Hunger hat, gib ihm zu essen…” Gemäß Charles L. Walker lehrte Brigham Young genau das Gegenteil: „Sonn. 28. Apr. Ging zum Tabernakel… Brd. Brigham… sagte, dass diejenigen, die ihre Vorräte verkaufen, um unseren Feinden, Mann oder Frau, zu essen zu geben, VERFLUCHT sein sollten, und er sagte: ICH VERFLUCHE SIE IM NAMEN DES HERRN JESUS CHRISTUS. Und die Versammlung rief: Amen.“ ("Diary of Charles L. Walker," 1853-1902, maschinengeschriebene Auszüge, S. 13)
Jesus sagte: „Liebt eure Feinde“, aber der Mormonenapostel George A. Smith bemerkte: „Sie müssen wissen, dass ich meine Freunde liebe, und Gott, der Allmächtige, weiß, dass ICH MEINE FEINDE HASSE.“ (Journal of Discourses, Bd. 5, S. 110)
Jesus sagte, dass wir für unsere Feinde beten sollten. Heber C. Kimball betete für seine Feinde auf folgende Art und Weise: „Für sie beten? Ja, ICH BETE, DASS GOTT DER ALLMÄCHTIGE SIE ZUR HÖLLE SCHICKEN SOLL. Einige sagen, auf direktem Wege, aber ich würde sie lieber auf eine kreisförmige Straße schicken und sie so lange dort lassen, bis sie nicht mehr gehen können.“ (Journal of Discourses, Bd. 5, S. 89)
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