Tieropfer nach Christus

Tieropfer nach Christus

Tieropfer nach dem Tod Christi ist eine weitere alttestamentarische Praktik, die einen Platz im Mormonenglauben gefunden hat. Es war Joseph Smith selbst, der diese Lehre lehrte: „…es wird allgemein vermutet, dass Opferungen gänzlich hinweg genommen wurden, als das Große Opfer… dargeboten wurde und dass es keine Notwendigkeit für die Verordnung des Opferns in der Zukunft mehr geben wird; aber diejenigen, die dies behaupten, sind sicherlich nicht mit den Pflichten, Vorrechten und der Vollmacht des Priestertums oder der Propheten vertraut…

DIESE OPFERUNGEN, die genauso wie jede andere Verordnung zum Priestertum gehören, werden, wenn der Tempel des Herrn erbaut sein wird,… völlig WIEDER HERGESTELLT sein und man wird AN IHNEN in all ihren Mächten, Verzweigungen und Segnungen TEILHABEN. (History of the Church, Bd. 4, S. 211)

Im Journal von Wandle Mace findet man folgendes:

Joseph sagte ihnen, dass sie nach Kirtland gehen sollten und einen bestimmten Raum im Tempel reinigen und läutern sollten, dass sie EIN LAMM TÖTEN UND ES DEM HERRN ALS OPFER DARBRINGEN MÜSSTEN, was sie darauf vorbereiten sollte, Willard Richards als Mitglied des Kollegiums der Zwölf Apostel zu ordinieren.“ ("Journal of Wandle Mace," S. 32, mikroverfilmte Kopie an der Brigham-Young-Universitäts-Bibliothek)

Joseph Fielding Smith, der zehnte Präsident der Mormonenkirche, hält die Lehre vom Tieropfer nach dem Tod Christi immer noch aufrecht. Er erklärt folgendes:

“Nun, im Wesen der Dinge muss das Gesetz des OPFERNS WIEDER HERGESTELLT werden… Opfern durch das VERGIESSEN VON BLUT wurde in den Tagen Adams eingesetzt und weil es notwendig ist, MUSS ES WIEDER HERGESTELLT WERDEN.“ (Doctrines of Salvation, Bd. 3, S. 94)

Es ist interessant, dass sie, obwohl die Mormonenkirche das Opfern von Tieren nach dem Tod Christi lehrt, im Buch Mormon für diese Lehre keine Unterstützung finden können. Tatsächlich verdammt das Buch Mormon es aufs Schärfste. In 3. Nephi 9:19 hat Jesus angeblich folgendes gesagt:

“Und ihr sollt mir nicht mehr durch BLUTVERGIESSEN opfern; ja, EURE OPFER UND BRANDOFPER SOLLEN AUFHÖREN, DENN ICH WERDE KEINE EURER OPFER UND BRANDOPFER MEHR ANNEHMEN.“


Es gibt viele andere alttestamentarische Praktiken im Mormonismus. Dies sollte aber ausreichen, um den Leser zu überzeugen, dass die Mormonenkirchenführer manchmal alttestamentarischen Praktiken gegenüber den klaren Lehren Christi den Vorzug gaben.

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