Angriff auf Amerika
Brigham Young lehrte, dass das Mormonenvolk „von allen anderen Königreichen frei und unabhängig werden sollte“. (Journal of Discourses, Bd. 5, S. 98) Diese Lehre sorgte für eine Menge Reibung zwischen dem Mormonenvolk und der Regierung der Vereinigten Staaten. Die Mormonenführer wurden sehr verbittert gegen die US-Regierung und ihre Beamten. Der Apostel Orson Pratt erklärte: „Was sagt er denn sonst? ‚Meine Kirche soll frei und unabhängig von allen Kreaturen unterhalb der celestialen Welt sein.’ Sind wir von den Vereinigten Staaten frei gewesen? Nein; aber wir sollten von jeder Regierung auf dem Angesicht der Erde befreit werden… Der amerikanische Kontinent war nie dafür vorgesehen, dass eine solche verderbte Regierung wie die Vereinigten Staaten auf ihm blüht oder gedeiht.“ (Ebenda, Bd. 6, S. 204) Joseph Young sagte: „Die Verwalter der Regierung, unter der wir leben, sind so GEISTESKRANK, WIE SIE ÜBERHAUPT SEIN KÖNNEN.“ (Ebenda, S. 207) Bischof Lorenzo D. Young machte folgende Aussage: „Ich habe lange gebetet, dass der Herr, der Allmächtige die Nation, die mich geboren hat, VERNICHTEN würde, es sei denn, dass ihre Regenten Buße tun. Ja, ich bete, dass sie in Stücke zerbrochen und wie ein altes Gefäß werden möge, das zerbrochen und hinausgeworfen wird, um zu verfaulen und zu ihren natürlichen Elementen zurückzukehren.“ (Ebenda, Seite 225)
Brigham Young, der zweite Präsident der Mormonenkirche, machte folgende Aussagen über die US-Regierung:
„…unsere Regierung wird von Unwissenheit kontrolliert… und jede Abteilung wird mehr oder weniger durch Unwissenheit, Torheit und Schwachheit regiert. Es hat sich vor kurzem mehr SCHWACHSINN im Umgang mit öffentlichen Angelegenheiten kundgetan als sich bei einer Regierung kundtun sollte.“ (Journal of Discourses, Bd. 7, Seite 64)
„Diese Regierung, die man als Vereinigte Staaten kennt, ist WIE AUF DEN BODEN GESCHÜTTETES WASSER, und andere Regierungen werden folgen.“ (Ebenda, Bd. 8, S. 336)
„Die gegenwärtige Regierung der Vereinigten Staaten ist selbstzerstörend, wie sie gerade jetzt beweisen.“ (Ebenda, Bd. 9, S. 321)
„Ich werde mir die Freiheit nehmen, über den Präsidenten der Vereinigten Staaten zu reden wie es mir gefällt…
Ist ein Mensch geeignet, Präsident der Vereinigten Staaten zu sein, der sich dem Volk beugt und seinen Launen unterworfen ist? Nein.“ (Ebenda, Bd. 5, S. 126)
„Ich habe genau so gut ein Recht zu sagen, dass sich Präsident Taylor in der Hölle befindet, wie ich sagen kann, dass jeder andere miserable Sünder dort ist.“ (Ebenda, Bd. 2, S. 183)
„…Präsident Polk… wälzt sich nun in der Hölle mit dem alten Zachary Taylor, wo die jetzigen Regierer bald sein werden, wenn sie nicht Buße tun.“ (Ebenda, Bd. 5, Seite 232)
Brigham Young machte auch einige ungünstige Bemerkungen über Abraham Lincoln: „Unser gegenwärtiger Präsident, was ist seine Stärke? Es ist wie ein Seil aus Sand oder wie ein Seil aus Wasser gemacht. ER IST SO SCHWACH WIE WASSER. Was kann er tun? Sehr wenig… Vor kurzem habe ich mir manchmal fast gewünscht, dass ich in einer ausländischen Nation geboren wäre. Ich fühle mich entehrt, weil ich unter einer Regierung geboren bin, die so wenig Macht, Neigung und Einfluss für Wahrheit und Recht hat; aber ich kann es nicht ändern. Was ist die Ursache für ihre Schwäche und ihren Schwachsinn? Sie haben die Pfade der Wahrheit und der Tugend verlassen… Schande, Schande auf die Regenten der Nation! Ich fühle mich entehrt, solche Männer als meine Landsmänner zu begrüßen…“ (Journal of Discourses, Bd. 9, Seite 4)
Der Mormonenapostel George A. Smith machte folgende Aussage über Abraham Lincoln: „Mr. Lincoln ist durch jenen priesterlichen Einfluss in die Macht erhoben worden; und es ist wahrscheinlich, hätte er nicht die Hände voll mit der Abspaltung der Südstaaten zu tun, dass ihn der Geist der Pfaffenlist trotz seiner guten Wünsche und Absichten zwingen würde, wenn es in seiner Macht stünde, JEDEN ZU TÖTEN, DER AN DIE GÖTTLICHE MISSION JOSEPH SMITHS GLAUBT oder der Zeugnis von den Lehren ablegt, die er predigte.“ (Ebenda, Bd. 9, Seite 18)
Stanley P. Hirshon zitiert Brigham Youngs folgende Aussage von 1869: „’Wer geht in diesen Tagen ins Weiße Haus?’ hatte Young gefragt, ‚Ein Spieler und ein Trunkenbold. Und der Vizepräsident ist dasselbe. Und niemand kann eines der Ämter bekommen, wenn er nicht ein Spieler, ein Trunkenbold oder ein Dieb ist. Und wer geht in den Kongress? Ihr könnt gründlich durch den Senat und das Haus jagen und ihr werdet niemanden finden, der kein Lügner, Dieb, Zuhälter, Spieler und Trunkenbold ist. Ich sage euch, sie sind gewaltig wenig, denn keine andere Sorte Menschen kann dorthin gelangen.’“ (The Lion of the Lord, S. 278-279)
Daniel H. Wells, der ein Mitglied der Ersten Präsidentschaft war, machte folgende Aussage in Bezug auf die US-Regierung: „Ich denke nicht, dass es eine verderbtere Regierung auf der Erde gibt.“ (Journal of Discourses, Bd. 8, Seite 374) John Taylor, der der dritte Präsident der Mormonenkirche wurde, machte folgende Aussagen:
„Ich habe in meinem Herzen immer wieder geschworen, wenn ich in Utah wäre und die Vereinigten Staaten bis zum Jüngsten Tag über mir stünden, würde ich nichts für sie tun, es sei denn ich würde im Voraus bezahlt werden. Entschuldigen Sie mich, Gouverneur Young, wenn ich NICHT SEHR PATRIOTISCH bin. Niemand muss mich bitten, etwas in Utah für die Vereinigten Staaten zu tun, es sei denn sie zahlen mir Geld aus. Ich werde ihnen nicht vertrauen.“ (Journal of Discourses, Bd. 5, Seite 117)
„SO NIEDERTRÄCHTIG DIE AMERIKANER AUCH SIND, sie werden nicht viele von ihnen als Soldaten anheuern.“ (Ebenda, Bd. 6, S. 27)
Der Mormonenapostel Orson Hyde sagte: „Genau so ist es mit der Verfassung der Vereinigten Staaten. Sie bekam ihren Rahmen durch die Inspiration des Allmächtigen, was wir bereitwillig einräumen… Sie hat ihrem Zweck gedient und ihn erfüllt… Die Verfassung DIENT nun NUR EINEM GERINGEN ZWECK, nämlich keinem anderen, als Deckmantel für politische Spieler, Kaufleute und Höker zu sein.
Der Allmächtige schaut vom Himmel herab und sieht es als unmöglich an, die Verfassung zu retten… Obwohl sie durch seine Weisheit und Fertigkeit und seine Macht und Güte verfasst wurde, wird sie mit ebenso großer Heiterkeit VERNICHTET werden wie bei ihrer Bildung oder Erschaffung.“ (Ebenda, Bd. 6, S. 153)
Klaus J. Hansen gibt folgende Information:
„Brigham Young sagte voraus: ‚Gott der Allmächtige wird den Vereinigten Staaten eine Pille geben, die sie töten wird, und das ist schlimmer als Lobelie. Ich bin Prophet genug, um den Niedergang der Regierung zu prophezeien, die uns hinausgetrieben hat… Wehe den Vereinigten Staaten: Ich sehe sie dem Tod und der Vernichtung entgegengehen.’“ (Quest For Empire, S. 116-117)
„’Die Zeit ist nicht weit entfernt’, schrieb er [Brigham Young] dem treuen Freund der Mormonen,’wann Utah in der Lage sein wird, seine Rechte zu übernehmen und sich in der Familie der Nationen einzureihen.’ Offizielle Dokumente werden ohne Zweifel absichtlich mit ‚Staat Deseret’ und nicht mit ‚Utah-Territorium’ versehen. Ein Brief, der an Col. Thomas Ellerbeck von der Nauvoo-Legion gerichtet war, wurde mit ‚Captain der königlichen Artillerie, Deseret’ unterzeichnet.
…verständlicherweise beschleunigte der Bürgerkrieg die mormonischen Erwartungen auf eine Befreiung Zions…
Bestimmte Feinde der Mormonen beschuldigten die Heiligen trotzdem, dass sie den Sieg des Bundes herbeiwünschten. Was die Mormonen aber wirklich zu erwarten schienen – zumindest zu Beginn des Krieges – war eine gegenseitige Vernichtung beider Seiten. Solche Erwartungen finden ihren Ausdruck im Tagebuch von Charles Walker, der 1861 schrieb: ‚Die Virginianer bereiten sich vor, die Hauptstadt Washington einzunehmen… Brd. Brigham sprach von den Dingen im Osten und sagte, dass er hoffte, dass sie beide siegen würden, sagte, dass er für sie ebenso viel Sympathie hegte, wie die Götter und Engel für die Teufel in der Hölle.’…
Diese Vorstellung von der Bereitschaft bewahrend hielt sich der Rat der Fünfzig bereit, zu übernehmen, wenn andere irdische Regierungen zerfallen würden. Nachdem es ihnen 1862 misslungen war, die Staatschaft für ihren wieder erweckten Staat Deseret zu erlangen, fuhr der Rat trotzdem in der rätselhaften Versammlung der Geister-Regierung von Deseret mit der Organisation des Staates fort, die am Tag nach dem Schluss jeder Sitzung der territorialen Legislatur während des Jahres 1860 zusammengerufen wurde… Als Lee sich ergab… wurde es nur zu offensichtlich, dass die Erwartungen der Heiligen und Gottes Vorherwissen wieder einmal nicht eintrafen. Trotzdem konnte ein Jahr nach der Einstellung der Feindseligkeiten Frances P. Dyer ihrem Vater schreiben, dass Apostel John Taylor eine Ansprache an die Heiligen ‚nicht beenden konnte, ohne auf dieser einen Saite zu geigen, auf der sie alle die ganze Zeit gefiedelt hatten, bis ich davon krank wurde, nämlich der Niedergang der Regierung der Vereinigten Staaten und der Aufbau des Mormonismus.’“ (Ebenda, S. 165-69)
Die Dinge haben sich stark geändert, seit die frühen Mormonenführer die Szene verlassen hatten. Davis Bitton machte folgende Bemerkung: „Die Kirche trat mit besorgtem Streben nach Ansehen in das zwanzigste Jahrhundert ein. Die Mormonen waren lange Zeit beschuldigt worden, unmoralisch und unamerikanisch zu sein… schließlich konnten die Heiligen ‚achtbar’ sein… Sie wurden nicht nur loyale Amerikaner, sondern Patrioten, die entschlossen waren, jedem Zweifler ihren Amerikanismus zu beweisen. Bald nach der Jahrhundertwende wurde das neue Pfadfinderprogramm Amerikas von der Kirche mit großer Begeisterung adoptiert. Tausende Mormonenjungen konnten nun ihre Pflicht Gott und dem Land gegenüber geloben, ohne eine der alten Schizophrenien.“ (Dialogue: A Journal of Mormon Thought, Herbst 1966, Seite 126)
Obwohl Mormonen jetzt als sehr patriotisch betrachtet werden, scheint es einigen von ihnen an einem wirklichen Verständnis von der Bedeutung von Freiheit zu mangeln. (Siehe The Mormon Kingdom, Bd. 2, Seite 103)
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