Joseph ändert seine Meinung

Joseph ändert seine Meinung

Obwohl sich Joseph Smith energisch gegen die Lehre der Universalisten in Bezug auf die Hölle stellte und die orthodoxe Position in seinem Buch Mormon unterstützte, hatte er innerhalb eines Jahres vollkommen seine Meinung in Bezug auf diese Angelegenheit geändert. In einer Offenbarung, für Martin Harris im März 1830 gegeben, machte Joseph Smith folgende Aussage: „Dennoch steht NICHT geschrieben, dass jene Qual kein Ende habe, sondern es steht geschrieben: endlose Qual.“ (Lehre und Bündnisse 19:6) Joseph fährt fort und erklärt, dass „endlose Strafe“ nicht bedeutet, dass der Sünder die Strafe ewig erleiden wird. B. H. Roberts erklärte: „Christen glaubten, ewige Bestrafung zu erhalten hieße, ewig betraft zu sein. Dieser beliebte christliche IRRTUM wurde in einer Offenbarung an Martin Harris KORRIGIERT…“ (Outlines of Ecclesiastical History, Seite 408)

Präsident Joseph Fielding Smith erklärte: „Wir lernen aus der Lehre und Bündnisse, dass EWIGE STRAFE, ODER EWIGWÄHRENDE STRAFE, NICHT BEDEUTET, DASS EIN VERDAMMTER MENSCH DIESE STRAFE FÜR IMMER ERLEIDEN WIRD…“ (Doctrines of Salvation, Bd. 2, Seite 160) Auf Seite 228 desselben Buches erklärt Präsident Smith, dass ein „Mensch an endloser Qual teilhaben kann, und wenn er die Strafe für seine Übertretung abgezahlt hat, IST er BEFREIT, aber die Strafe verbleibt und wartet auf den nächsten Missetäter und so weiter, für immer.“

Als Joseph Smith für die Ideen der Universalisten bekehrt wurde, verwarf er komplett die Lehren des Buches Mormon. Es scheint fast, dass er komplett vergaß, was er zuvor im Buch Mormon geschrieben hatte. In seiner späteren Theologie lehrte er, dass ewige Strafe schließlich ein Ende haben würde, aber im Buch Mormon hatte er erklärt, dass ewige Strafe ebenso ewig ist wie das Leben der Seele:

„Nun könnte der Mensch keine Buße tun, wenn keine Strafe wäre, die so ewig ist, wie das Leben des Geistes sein sollte, und die als Gegensatz zum Plan der Glückseligkeit festgesetzt wurde, die ebenso ewig wie das Leben des Geistes ist.“ (Buch Mormon, Seite 286:16)

Auf Seite 133, Vers 38 und 39, lesen wir, dass es ein SCHLIESSLICHES SCHICKAL ist: „Wenn dieser Mensch daher nicht Buße tut, sondern ein Feind Gottes bleibt und stirbt… dass die Barmherzigkeit keinen Anspruch auf einen solchen Menschen hat; daher ist es sein SCHLIESSLICHES SCHICKAL, EINE NIE ENDENDE QUAL ZU ERLEIDEN.“ Auf Seite 450, Vers 11 und 17 wird deutlich gemacht, dass die Bösen nie zurückkehren können: „...und nach und nach kommt das Ende und sie werden umgehauen und ins Feuer geworfen werden, VON WO ES KEINE RÜCKKEHR GIBT

Und wer nicht bis ans Ende ausharrt, wird ebenso umgehauen und ins Feuer geworfen werden, VON WO SIE NICHT MEHR ZURÜCKKEHREN KÖNNEN wegen der Gerechtigkeit des Vaters.“

Obwohl es fast unglaublich zu sein scheint, dass Joseph Smith seine Position in Bezug auf die ewige Strafe vollkommen umgedreht hat, müssen wir daran denken, dass er dies in Bezug auf viele andere Lehren und Praktiken tat. Zum Beispiel verdammte er die Polygamie und geheime Gesellschaften im Buch Mormon und wurde dennoch vor seinem Tod ein Polygamist und ein Freimaurer.

Obwohl Joseph Smith viel Platz im Buch Mormon verbrauchte, um vor einer „schreckliche Hölle“ zu warnen, schien er gegen Ende seines Lebens in Bezug auf diese Angelegenheit gleichgültig und leichtfertig zu sein. Im Nauvoo Expositor vom 7. Juni 1844 lesen wir folgendes: „… unsere Bittschriften wurden mit Verachtung behandelt und in vielen Fällen wurde der Bittsteller aus ihrer Gegenwart verächtlich zurückgewiesen, und besonders von Joseph, der erklärte, wenn er gesündigt hätte und im Sinne der Anklagen, die wir ihm vorwerfen, schuldig wäre, würde er nichts bekennen, sondern lieber verdammt werden; denn es würde seine Würde schmälern und folglich die Kirche ruinieren und zu ihrem Sturz führen. Wir hingegen würden ihn fragen, ob der Sturz der Kirche nicht unvermeidlich wäre, worauf er oft antwortete, dass wir alle zusammen zur Hölle gehen würden und sie in einen Himmel umwandeln würden, indem wir den Teufel hinauswerfen; und so sagt er: Die Hölle ist auf keinen Fall der Ort, wo diese Welt von Narren vermutlich sein wird, im Gegenteil, sie ist ein ziemlich annehmbarer Ort. Worauf wir nun antworten würden, dass er sich an ihr erfreuen kann, wenn er entschlossen ist, nicht von seinen üblen Wegen abzulassen; aber was uns und die unsrigen betrifft, so werden wir dem Herrn, unserem Gott, dienen!“ (The Nauvoo Expositor, 7. Juni 1844)

Dass Joseph Smith die Bemerkungen, die ihm zugesprochen werden, gemacht haben kann, scheint wahrscheinlich, denn wir finden folgendes in der History of the Church: „Ich sehe in der Kirche keine Fehler und deshalb lasst mich mit den Heiligen auferstehen, ob ich nun in den Himmel aufsteige oder zur Hölle hinuntergehe oder an irgendeinen anderen Ort gehe. Und wenn wir zur Hölle gehen, werden wir die Teufel zur Tür hinauswerfen und einen Himmel aus ihr machen.“ (History of the Church, Bd. 5, Seite 517)

Die Tatsache, dass Joseph Smith seinen Standpunkt in Bezug auf die Hölle vollkommen änderte, hat zu einer Menge Verwirrung unter dem Mormonenvolk geführt. Brigham Young lehrte, dass es in der Hölle keine Frauen geben würde: „Ich bezweifle, dass man in den Offenbarungen, die gegeben sind, und an Hand der Tatsachen, wie sie existieren, finden kann, dass es in all den Regionen der Hölle eine Frau gibt.“ (Journal of Discourses, Bd. 8, S. 222)

Der Mormonenapostel John A. Widtsoe lehrte, dass „sehr wenige so verdammt sein werden, dass sie „Söhne des Verderbens“ werden, weil „sehr wenige die erforderliche Kenntnis haben“. Der Apostel Widtsoe sagt weiter:

„Alle anderen, die nicht als Söhne des Verderbens eingestuft sind, werden ‚zu gegebener Zeit des Herrn erlöst’ werden; d. h. sie werden all errettet. Der ÜBELSTE SÜNDER wird irgendeinen Platz im himmlischen Reich finden

In der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage GIBT ES KEINE HÖLLE. ALLES wird ein gewisses Maß der Erlösung finden… Das Evangelium Jesu Christi hat KEINE HÖLLE im alten sprichwörtlichen Sinne.“ (Joseph Smith – Seeker After Truth, Salt Lake City, 1951, S. 177-178)

Es ist interessant, dass das Buch Mormon sagt, dass es der Teufel ist, der sagen wird, dass es keine Hölle gibt. In 2. Nephi 28:21 und 22 lesen wir:

„Und andere wird er beruhigen und in fleischlicher Sicherheit wiegen, so dass sie sagen werden: Alles ist wohl in Zion; ja, Zion gedeiht, alles ist wohl – und so betrügt der TEUFEL ihre Seele und führt sie SORGFÄLTIG HINUNTER ZUR HÖLLE.

Und andere schmeichelt er hinweg und sagt ihnen, ES GEBE KEINE HÖLLE… und so flüstert er in ihre Ohren, bis er sie mit seinen schrecklichen Ketten umwindet, aus denen es kein Loskommen gibt.“

Der Apostel Widtsoe scheint genau das zu lehren, was das Buch Mormon verdammt!

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